Antycip Simulation mit Weltneuheit im Bereich virtuelle Realität an der Universität Lille

Antycip Simulation, ein französischer Integrator für Lösungen im Bereich virtuelle Realität und immersive 3D-Räume, hat einen weltweit einmaligen Virtual Reality-Raum fertiggestellt. Mit der in La Plaine Image (Tourcoing, Frankreich) gelegenen The Open Reality Experience (TORE) erreichen immersive Erfahrungen ein neues Niveau und geben Usern die Gelegenheit, 3D-Umgebungen gemeinsam und ohne jede Sichtunterbrechung auf 180° bei konsistentem Abstand der User zu erleben.

Das von Antycip geplante, gebaute und installierte TORE ist ein einzigartiges immersives Tool für Akteure in diesem Forschungsbereich. Die Plattform führt Sozialwissenschaften, Design und Geschichte sowie die digitale Welt in einem innovativen Raum zusammen, der die Möglichkeiten von Wissenschaftlern und Forschern der Universität erweitert. TORE wurde im Februar von der Universität Lille in Anwesenheit von Vertretern französischer Ministerien, hoher Lokalpolitiker und Forschern aus Visual- und Kulturwissenschaften eingeweiht. Die neue Einrichtung vervollständigt das wirtschaftliche Image-Leistungszentrum, in dem mehr als 100 Unternehmen der Bereiche Kultur und Kreativität angesiedelt sind.

 

Das im Imaginarium – einem Ort, der die Konvergenz innovativer Unternehmen, Forschungslabors und Kunstprojekten fördern soll – untergebrachte TORE ist bereits ein Zugpferd des Universitätszentrums für Visual- und Kulturwissenschaften geworden, in dem der Cluster iCAVS (Interdisciplinary Cluster for the Advancement of Visual Studies) und die Technologieplattform Equipex IrDIVE (Innovation-research in Digital and Interactive Visual Environments) zusammengefasst sind.

 

Ein außergewöhnlicher immersiver Raum

Unter der Schirmherrschaft der Universität Lille und des CNRS (nationales frz. wissenschaftliches Forschungszentrum) wurde TORE vom französischen Forschungslabor für kognitive und affektive Wissenschaften UMR SCALab in Partnerschaft mit dem Forschungslabor CRIStAL (Forschungszentrum für Computerwissenschaften, Signal- und Steuerungstechnik Lille), dessen Ingenieure die Anlage entwickelten, in Projektform durchgeführt.

 

Mit dem Ziel der Entwicklung von immersiven 3D-Erfahrungen in virtuellen Umgebungen für bahnbrechende Forschung insbesondere auf dem Feld der Visual- und Kulturwissenschaften wurde TORE von der ANR (PIA-Equipex IrDIVE) und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (FEDER) finanziert. TOREs einzigartigen Eigenschaften beruhen auf der Form des in allen Richtungen gekrümmten Bildschirms ohne scharfe Kanten für den User und somit einem nie vorher dagewesenen technischen Durchbruch im Vergleich zu anderen immersiven Systemen. „Stellen Sie sich einen halbkugelförmigen, an beiden Polen abgeflachten Bildschirm vor. Stellen Sie ihn auf einen zweistöckigen Aufbau, ergänzt um 20 stereoskopische Projektoren mit hoher Lichtleistung, immersiven Sound und… voilà! TORE ist eine Weltneuheit, die User in einen voll immersiven 3D virtuellen Raum einlässt“, begeistert sich Yann Coello, Direktor des SCALab Forschungslabors und Koordinator von Equipex IrDIVE.

 

Olivier Colot, Direktor des CRIStAL-Forschungslabors fügt hinzu: „TORE stellt einen bedeutenden wissenschaftlichen Durchbruch für Wissenschaftler und Technologen dar, es verschafft ihnen einen völlig neuartigen Visualisierungsraum, der über die Möglichkeiten einer immersiven CAVE hinausgeht, und bietet KMU, die an Verbraucher-VR-Anwendungen arbeiten, ein phantastisches, neues technologisches Tool, mit dem VR über traditionelle VRH-Geräte hinaus zu erfahren ist. “ Die Abmessungen des Raums, in dem TORE untergebracht ist, ermöglicht einen optimalen visuellen Komfort und eine effektive Zusammenarbeit beim Prototypenbau, architektonischen Rundgängen, Trainings, künstlerischen Kreationen und ähnlichen Simulationen.

 

Ein interdisziplinares Wissenschaftlerteam, spezialisiert auf Computerwissenschaften (Forschungslabors CRIStAL und LISIC) und historische Wissenschaften (Forschungslabor IRHIS) sowie Fachleute aus dem Bereich 3D-Computergrafiken haben bereits eine Darstellung der Notre-Dame-Brücke wie im 18. Jahrhundert entwickelt. Die berühmteste bewohnte Brücke der Pariser Geschichte kann virtuell erkundet werden. TORE ermöglicht einen besseren Zugang zu den Räumen, Baumaterialien und Volumen dieses historischen Bauwerks. Die Forschungslabors SCAlab und CRIStAL arbeiten auch an einer VR-Schnittstelle, um die Auswirkungen der vorgesehenen Niederlassung von Motorwerken auf einen menschlichen Avatar zu testen. TORE hilft den Forschern, die Ergebnisse dieser selbstregulierenden „WENN-DANN“ Strategie besser zu verstehen, die zu einer besseren Zielerreichung führen und Gewohnheits- sowie Verhaltensänderungen bewirken kann.

Neben diesen unmittelbaren Vorteilen in den IT-, Human- und Sozialwissenschaften eröffnen die immersiven Möglichkeiten von TORE der Universität Lille auch Chancen in den Bereichen Design und digitale Schnittstellen, industrielle und architektonische Innovation.

Ein perfektes Beispiel dafür, wohin Innovation führen kann

TORE hebt sich von anderen CAVE (Cave Automatic Virtual Environment) durch den Wegfall der Sichtunterbrechungen durch kubische Formen ab. Es ist gegenwärtig die weltweit einzige Lösung mit solchen visuellen Eigenschaften. Das Forschungslabor Equipex IrDIVE suchte nach einer immersiven Lösung für die zahlreichen Herausforderungen herkömmlicher CAVE-Umgebungen und griff auf das Fachwissen von Antycip Simulation zurück. Der französische Integrator brachte sein Know-how von der Design- bis zur Delivery-Phase ein. Antycip entwickelte eine kundenspezifische Bildschirmstruktur und wählte alle AV-Technologien und -Produkte aus, um diese einzigartige Facility mit Leben zu füllen, darunter Computer, Projektoren, Tracking-Systeme und 3D-Brillen.

 

Nach Durchführen der Machbarkeitsstudie (POC) und vor Aufnahme des umfangreichen Herstellungsprozesses arbeitete Antycip Simulation eng mit der Universität Lille an der Validierung jedes Schritts der Konzeptionsphase zusammen. „Wir sahen uns einer Vielzahl extrem komplexer Herausforderungen gegenüber – angefangen von der Größe der Struktur bis zu ihrer Form und Steifigkeit, ganz abgesehen von der Homogenität des Endergebnisses. Unsere ganze Erfahrung und unser ganzes Fachwissen waren erforderlich, um das Projekt in Erfüllung der Qualitätserwartungen des Kunden erfolgreich abschließen zu können“, erinnert sich Johan Besnainou, Antycip Simulation Direktor für Frankreich und Spanien.

 

Der TORE-Bildschirm beeindruckt in der Tat durch seine Abmessungen. Die Projektionsfläche ist 4 Meter hoch, 8 Meter breit und 8 Meter tief. Sie besteht aus acht 30 mm starken, gekrümmten und zwei flachen Acrylelementen, die vor der Montage mit Flüssigacryl vor Ort angeliefert werden mussten. Nach dem Abkühlen des Materials wurde die Struktur gesandstrahlt, um eine ebene Projektionsfläche zu erhalten. Das Team von Antycip Simulation musste spezielle Werkzeuge entwerfen, um die Elemente zusammenfügen zu können. Mehrere Beschichtungen wurden getestet, bevor die Wahl auf die mit der besten visuellen Leistung fiel.

 

Mit der Konzeption und Herstellung eines dermaßen einzigartigen und komplexen Retro-Projektionsbildschirms erreichte das Know-how von Antycip Simulation neue Ebenen in der Integration von VR-Lösungen. „TORE gab uns die einmalige Gelegenheit, unsere F&E unter Beweis zu stellen und die besten Materialien zu beschaffen, herzustellen und implementieren und eine Weltneuheit zu schaffen. Wir sind sehr stolz, Teil eines Projekts dieser Größe gewesen zu sein und dankbar für das Vertrauen der Teams der Universität Lille“ führt Johan Besnainou aus. TORE ist in einem ebenfalls von Antycip entworfenen dreistöckigen Gebäude untergebracht. Auf der Rückseite des Bildschirms sind 20 Christie Mirage WU7K-M WUXGA 3-Chip DLP Projektoren in der Struktur vertakelt.

In Bezug auf den Content arbeitete Antycip angesichts der großen Fläche und der vielfachen Ressourcen eng mit seinem Partner Scalable Display Technologies zusammen, um ein dynamisches Warping und Blending des Augenpunkts zu erreichen. Antycip entwickelte darüber hinaus die MyIG Software zur Bildgeneration in Echtzeit, um die in TORE zu verwendenden hochdetaillierten Mehrkanalbilder der Universität bereitzustellen und eine hochmoderne dynamische Augenpunktsicht einzusetzen und somit die Immersion des Betrachters in der Szene aufrechtzuhalten. Antycip wählte aktive 3D-Brillen und ein Tracking-System, das in der Lage ist, hochauflösende Contents im HF-Bereich zu verarbeiten. Das Immersionsgefühl wird vom räumlichen Surround-Soundsystem vervollständigt.

Mit dieser neuen Einrichtung verfügt die Universität Lille über eine innovative, einzigartige Lösung, die die Universität und seine Forschungslabors bei Visual- und Kulturwissenschaften in vorderster Reihe stehen lässt, während die führende Rolle von Antycip Simulation als wichtiger Partner und Integrator für Immersionslösungen unterstrichen wird.

Bilder mit freundlicher Genehmigung von ©SCV-IrDIVE und ©Plaine_Image

Kategorien: Economics