Stage|Set|Scenery: Grüne Zukunft der Veranstaltungsbranche – eine Utopie?

Stage|Set|Scenery 18. bis 20. Juni 2019
WORLD OF ENTERTAINMENT TECHNOLOGY

Die „Fridays for Future“ Bewegung sowie die deutliche Wahlentscheidung bei der jüngsten Europawahl zeigen: die Zukunft muss und will grüner werden. Themen wie Nachhaltigkeit, soziale und gesellschaftliche Verantwortung, Umwelt- und Naturschutz rücken verstärkt in den Fokus der Gesellschaft und haben in den letzten Jahren sowohl in der Veranstaltungs- als auch in der Filmbranche an Bedeutung gewonnen. Ein Beispiel für das Engagement hin zu grünen Veranstaltungen und Produktionen ist das Vorhaben der Deutschen Filmakademie: Im April gab sie bekannt, sich zukünftig mit Unterstützung ihrer Partner einem alternativen und nachhaltigem Veranstaltungskonzept zu verpflichten. Das formulierte Ziel: „Deutscher Filmpreis goes green!“ Damit die Verleihungen des Deutschen Filmpreises zukünftig nachhaltig und klimafreundlich umgesetzt werden können, erfolgt der Einsatz einer auf Events abgestimmten Systematik. Die Grundlage dazu bildet das von 2bdifferent für die Eventbranche entwickelte Managementsystem SUSTAINEVENT. Was das genau bedeutet und wie die Prozessschritte hin zu einem grünen Event aussehen können, erläutert Jürgen May, Geschäftsführer 2bdifferent, am 19. Juni um 12.20 Uhr in der EventManufaktur auf der Stage|Set|Scenery in Berlin.
„Insgesamt ist die Veranstaltungsbranche leider nicht die ressourcensparendste“, so Prof. Tina Kitzing von der Beuth Hochschule Berlin. Mit Blick auf Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimafreundlichkeit liegt in der Branche noch ein großes Potential. Die Stage|Set|Scenery, die vom 18. bis 20. Juni 2019 in Berlin stattfindet, bietet in diesem Jahr erstmalig die Möglichkeit, sich vor Ort interdisziplinär und Gewerke übergreifend über Themen wie Ressourcenausgleich, erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und Re-Use zu informieren und auszutauschen.
Katja Wiese, Geschäftsführerin Naturefund e.V.: „Immer mehr Menschen werden sich bewusst, wie wichtig Klimaschutz ist. Sinnvolle Maßnahmen für diese Herausforderung zu finden, schafft keiner alleine, weder die Politik, noch Umweltschützer oder Unternehmen. Das schaffen wir nur gemeinsam. Wir haben alle Möglichkeiten, dies zu tun, wir müssen es nur machen. Daher freue ich mich sehr, dass die StageISetIScenery in Zusammenarbeit mit Studierenden der Beuth Hochschule Berlin und Naturefund einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz bei Veranstaltungen gehen möchte.“
Die StageISetIScenery arbeitet in diesem Jahr erstmalig mit Naturefund e.V. zusammen. Die gemeinnützige Naturschutzorganisation hat sich zur Aufgabe gemacht, Land und Wälder zu kaufen, um Lebensräume für die Vielfalt von Tieren und Pflanzen zu bewahren. „Wälder zu erhalten oder sie wieder aufzuforsten, ist eines der wichtigsten Mittel gegen den Klimawandel“, erklärt Katja Wiese, Naturefund e.V.. Bereits vor fünf Jahren hat Naturefund nach dem Prinzip des finanziellen Ressourcenausgleichs ein Klimazertifikat initiiert. Das Prinzip des Blue Planet Certificate ist einfach und transparent: Mit einem CO2-Rechner kann berechnet werden, wie viel ein Flug, eine Reise per Auto, die eigene Wohnung oder die Ernährung pro Jahr an Emissionen erzeugt hat. Ob privat oder geschäftlich, diese Emissionen können mit den Naturefund-Klimaschutzprojekten anschließend unkompliziert und effizient ausgeglichen werden.
Gemeinsam mit Studierenden der Beuth Hochschule Berlin wird im Übergang zwischen Halle 20 und Halle 21 auf einer Fläche von etwa 75m² im Laufe der Veranstaltungstage ein Baum aus übriggebliebenen Aufbaumaterialien entstehen. Ziel des Projekts zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist es, bei Ausstellern und Besuchern ein nachhaltigeres Bewusstsein im Umgang mit der Umwelt zu schaffen. Informationen wie ein Messeauftritt zukünftig CO2-neutral gestaltet werden kann, gibt es am Stand von Naturefund e.V. in Halle 22/Stand 140f.

Let’s do it green: Nachhaltige Veranstaltungskonzepte, erneuerbare Energie und Ressourcenausgleich

Grüne Themen rund um Nachhaltigkeit, Ressourcenausgleich, Zertifizierungen und umwelt- sowie klimafreundliche Alternativen wurden in diesem Jahr auch in das Rahmenprogramm integriert. Um Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil geht es in Heinz Michael Stobers Beitrag am 18. Juni um 14.20 Uhr in der EventManufaktur. Gemeinsam mit seiner Frau Tanja Getto-Stober betreibt er das CO2-neutral-zertifizierte Landgut Stober Kontor im Berliner Umland – Deutschlands nachhaltigstes Hotel sowie Tagungs- und Eventlocation. Dr. Gabriele Högg erläutert am Mittwoch, 19. Juni, um 13 Uhr im Round Table 21 am Beispiel von mobiler batteriebetriebener Bühnentechnik der Firma HOAC® die Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen mit Hilfe von innovativen Akku Wechselstationen. Den langen Weg der Nachhaltigkeit vom Berlin Convention Office zum Sustainable Partner beschreibt Juliane Radig von der Forum Factory Berlin am Donnerstag, 20. Juni, um 11.20 Uhr in der EventManufaktur. Im Round Table 21 werden Tina Kitzing (Beuth Hochschule Berlin) und Katja Wiese, Naturefund e.V., am Donnerstag, 20. Juni, zum Thema Ressourcenausgleich in der Veranstaltungsbranche sprechen (12 Uhr). Ein Thema, das nicht direkt auf Anhieb mit Klimaschutz in Verbindung gebracht wird, greift Roland Krüger von 1st Selection am Donnerstag, 20. Juni, um 13 Uhr im Round Table 21 auf: Aktivsauerstoff als neuen Player im Showgeschäft für eine komplett chemiefreie Reinigung von Tanzböden.

Quelle: StageISetIScenery

Kategorien: Economics