„Jungen Menschen darf nicht der Spaß am Lernen genommen werden“

Volker Schräger-Enkirch, Geschäftsführer und Inhaber SIGMA im Interview

„Jungen Menschen darf nicht der Spaß am Lernen genommen werden“

SIGMA wurde 1977 gegründet und gehört damit zu den ältesten Unternehmen in der Branche. Es verkauft Medientechnik und vermietet Veranstaltungstechnik. Seit der Gründung hat es sich von einem reinen Handelshaus zu einem Gesamtdienstleister mit den vier Standbeinen Handel, Vermietung, Service und Content-Produktion weiterentwickelt.

„Heute ist es wichtig, visuelle Interaktivität mit dem oder für das Kundenprodukt zu erzeugen“, beschreibt Geschäftsführer und Inhaber Volker Schräger-Enkirch die neuen Anforderungen an sein Unternehmen. Hinzu kommen die Qualitätsansprüche der inzwischen 65 Mitarbeiter an die eigene Arbeit. „Sie leben Technik“, sagt Schräger-Enkirch. „stellen sich gerne neuen Herausforderungen, kümmern sich um neueste Technologien und brennen darauf, neue Einsatzmöglichkeiten auszuprobieren, sich den physikalisch-technischen Herausforderungen zu stellen, die an uns herangetragen werden.“

Welchen Herausforderungen muss sich die Branche momentan im Bereich der Personalpolitik stellen?

Im Bereich Ausbildung: Ausbildungswillige und fähige MitarbeiterInnen finden, im Bereich Festanstellung: gut ausgebildetes Personal finden und für sich gewinnen, im Umgang mit freien Mitarbeitern: sich für die politischen/gesetzlichen Rahmenbedingungen einsetzten, die den Einsatz von selbständigen Einzelunternehmern für Auftraggeber und Auftragnehmer ohne ohne sozialversicherungstechnische oder steuerliche Bedenken ermöglicht.

Mit welchen Problemen ist Ihr Unternehmen zurzeit in Bezug auf die Personalpolitik im Allgemeinen konfrontiert und welche Lösungsansätze verfolgen Sie in Ihrem Unternehmen?

Da wir sowohl in der Vermietung, wie auch in der Installation tätig sind, ist es für uns im technischen Bereich notwendig, MitarbeiterInnen zu rekrutieren, die wir in beiden Geschäftsbereichen einsetzen können, und das ist häufiger als gedacht problematisch. Wir versuchen daher, das Mindset unserer MitarbeiterInnen in beide Richtungen zu schulen.

Welche Rolle spielen die Personalkosten in der Kalkulation Ihrer Angebote?

Eine wichtige natürlich! In der Miete weisen wir die Einsatzzeiten in der Regel aus, was dazu führt, dass die Dienstleitung teilweise einen höheren Anteil an den Kosten hat als das Equipment. In der Installation verlangt der Kunde häufig Komplettpreise (Ware inkl. der Lieferung und Montage), sodass die Personalkosten hier intern sauber berücksichtigt werden müssen, aber extern nicht in Erscheinung treten.

Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um als Arbeitgeber für Ihre Angestellten attraktiv zu sein?

An erster Stelle leistungsgerechte Gehälter, zusätzlich werden Überstunden in Freizeit oder monetär ausgeglichen. Dann bieten wir als Bestandteile der Gehälter noch eine Betriebsrente und Berufsunfähigkeitsversicherung an. Weiterhin schulen wir unsere Mitarbeiter-Innen regelmäßig in- und extern, so erhalten alle eine Plattform, von der aus sie sich nach ihren Möglichkeiten weiterentwickeln können. Mütter können nach der Elternzeit, wenn gewünscht, auch wieder in Teilzeit bei uns weiterarbeiten.

Wie könnte Ihrer Ansicht nach, eine langfristige Lösung aussehen?

Wichtig ist, dass wir unser Schulsystem dahingehend modernisieren, dass es jungen Menschen neben dem Basiswissen auch ihre Möglichkeiten aufzeigt und Ihnen nicht den Spaß am Lernen nimmt. Der Gesetzgeber muss endlich die Voraussetzungen schaffen, dass Menschen, die sich nicht an einen Arbeitgeber binden, gesetzeskonform arbeiten können, sodass sie allen Stakeholdern gerecht werden und in keine Grauzone geraten.

Erschienen im VPLT Magazin 3/18

Die Fragen stellte Caroline Momma

Bild: SIGMA

 

Kategorien: Social