Ein Gewinner vom Eurovision 2018 ist das große RoboSpot System

Foto: Joan Lyman

Mit siebzehn Robe RoboSpot BaseStations, die jeweils Robe BMFL Spots steuerten, stand dem Lichtdesigner Jerry Appelt eine umfassende und ferngesteuerte Lösung für die Followspots des Eurovision Song Contest 2018 zur Verfügung.Der berühmte und beliebte jährliche Gesangswettbewerb, welcher für Glanz, Glitter sowie seine begeisterten internationalen Fans bekannt ist, fand dieses Jahr in der Altice Arena in Lissabon, Portugal statt.

Foto: Joan Lyman

Jerry Appelt und sein Oberbeleuchter Matthias Rau spezifizierten das RoboSpot System für den Eurovision Song Contest (ESC) und brachten dieses ausgiebig während des Finales sowie der zwei Halbfinale zum Einsatz. Die Shows wurden von RTP (Rádio e Televisão de Portugal) live ausgestrahlt, und haben damit ungefähr 200 Millionen Menschen weltweit erreicht. Des Weiteren hat der 63. ESC es wieder einmal geschafft mit seiner ehrgeizigen technischen Umsetzung neue Maßstäbe für Live-Übertragungen sowie –Veranstaltungen zu setzen. Das Team hochtalentierter Techniker erreichte unter der Leitung von Ola Melzig und Tobias Åberg neue Höhen in der Produktion.

 

Bereitgestellt wurde das RoboSpot System von dem Hauptlichtlieferanten Flashlight aus den Niederlanden, die eng mit Pixelight aus Portugal zusammengearbeitet haben.Die RoboSpots, jeweils mit eigenen Motion-Kameras ausgestattet, stammten alle aus Robes leistungsstarker BMFL-Moving Head Serie – eine Mischung aus BMFL Blades und BMFL WashBeams. Diese Schweinwerfer haben als Key Lights und als Highlighter mit ihrer Lichtintensität sowie hohen Farbtreue (CRI, Farbwiedergabeindex) ein hervorragendes Resultat und perfekte Hauttöne erzielt.

Foto: Joan Lyman

Durch die Verteilung der Lampen auf eine Vielzahl von Positionen im oberen Rigg war Jerry nicht auf eine bestimmtes Follow-Set pro Performer limitiert, sondern war in der Lage eine beliebige Anzahl zu nutzen. Diese Flexibilität war besonders nützlich für die sehr einzigartigen und individuellen Auftritte von Künstlern aus über 43 Ländern. Dieses Setup ermöglichte ihm das gewünschte Ergebnis sehr präzise durch das mischen und aufeinander abstimmen der einzelnen Spots zu erreichen. Die BMFL Blades waren hauptsächlich im vorderen Teil des Riggs angebracht, mit je zwei weiteren Geräten im Rigg links und rechts der Bühne.

 

Foto: Joan Lyman

Weitere BMFL Blades, je zwei betrieben mit einer Motion-Kamera, waren auf einer Traverse über der Bühne angebracht, um von hinten zu verfolgen, hervorzuheben und Silhouetten zu ermöglichen. Zwei weitere, einzelne BMFL WashBeams waren ganz am hinteren Ende der Arena angebracht. Sie waren mit langen Beams für die Großaufnahmen sowie zum Hervorheben der Moderatoren zuständig. Durch die herausragende Leuchtkraft des BMFLs eigneten sich diese hervorragend für diese Aufgabe.

Des Weiteren waren zwei Sets – ein BMFL WashBeam sowie eine BMFL Blade, jeweils mit eigener Motion-Kamera – über der Bühne angebracht, um Personen, Interviews und jegliche anderen Geschehnisse im Green Room hervorzuheben. Der Green Room lag am Ende der Arena, am weitesten entfernt von der Bühne. Bei der Übertragung sind die Schnitte in den Green Room sowie den Backstage Bereich essentiell – um die Spannung und Emotionen zu zeigen, die die Performer vor ihrem Auftritt spüren. Dadurch war es besonders wichtig, auch dafür eine perfekte Ausleuchtung zu ermöglichen.

Die 17 RoboSpot BaseStations befanden sich in einem gesonderten Bereich hinter der Bühne. Die Bediener hatten also keinen direkten Blick auf die Bühne. Martin Opitz von Robe Deutschland war der RoboSpot Systemingenieur und hat das Training sowie die technische Unterstützung vor Ort koordiniert. Dazu kam er schon einige Wochen vor der Aufführung nach Lissabon und trainierte die 17 lokalen Bediener auf dem RoboSpot System vor Ort.

Dabei war er positiv überrascht davon wie schnell die Bediener sich mit dem System und dessen Philosophie vertraut machen konnten: „Schon nach 30 Minuten verstanden sie die Grundlagen und wir konnten direkt ins Detail übergehen. Je vertrauter ihnen das System wurde, desto reibungsloser lief die Bedienung der Follow Spots.“ Vor Ort arbeitete er eng mit Torsten ‚Icke‘ Berger, der für die Follow Spots zuständig war, sowie Keylight Operator Markus Ruhnke zusammen, damit sich alles nach Plan umsetzen lies.

Die RoboSpots waren ein voller Erfolg.

Der kaufmännische & operative Direktor von Flashlight, Dennis van der Haagen, sagte dass die Resonanz über das Licht im allgemeinen sehr gut war und man spezifisch von der Leistung des RoboSpot Systems beeindruckt war. Das Set des ESC 2018, entwickelt von Florian Wieder, bestand aus einer eleganten Serie von miteinander verbundenen geometrischen Kurven und Sphären, die von verschiedenen LED-Lichtquellen zur Geltung gebracht worden sind.

Jerry arbeitete mit seinem eigenen, sorgfältig ausgewählten Front of House Team, inklusive dem Assistenz-Lichtdesigner Andreas Türpe, den zuvor erwähnten Teammitgliedern Matthias, Icke und Markus, MA3D Operator Jan Suiling, Publikumslicht-Operator Raphael „Grebi“ Grebenstein sowie dem Showlicht Operator Raphael Demonthy. Sebastian “Huwi” Huwig bediente die hintere Wand von LED Panels, während Nick „Nick the Greek“ Charalampidis sich um die Medienserver kümmerte, über die der gesamte Videocontent lief.

Gemeinsam schufen alle eine spannende und belebte Lichtshow, die in vollem Einklang mit den Video und LED Elementen stand.

Die Multikamera Regie übernahmen Paula Macedo und Pedro Miguel Martins von RTP. Sie arbeiteten zusammen mit Troels Lund als Senior Multikamera Regisseur für die Produktion. Der Eurovision Song Contest 2018 wurde von Silvia Alberto, Daniela Ruah, Catarina Furtado sowie Filomena Cautela präsentiert. Gewonnen hat ihn der Geheimfavorit, Israels Netta Barzilai mit ihrem Song „Toy“. Zypern belegte den zweiten und Österreich den dritten Platz.